Liebe Thinkfans,
Mit einem herzlichen Dankeschön möchte ich die treuen Thinkletter-Lesenden, die den Zeilen der Thinkletters über mehrere Jahre bis zur heutigen 50sten Ausgabe gefolgt sind, begrüßen und ebenfalls herzlich die Neuhinzugekommenen willkommen heißen, wobei ich im gleichen Atemzug um Verständnis bitten möchte, wenn ich, um der Einfachheit willen – und gewiss nicht aus Unhöflichkeit – , und auch im Einklang mit der im ‘You’nighted Kingdom üblichen Konvention, in der heutigen Thinkletter nur von der weniger formalen Form der Anrede Gebrauch mache.
Ich möchte auch für die sehr lebhafte Reaktion auf die letzte Thinkletter No 49 danken, die dem so wichtigen Thema der Gehirnpflege gewidmet war und in der ich auf einen Videoclip von Professor Sven Voelpel Bezug genommen hatte.
Ich gebe diesen Link nochmals für die Neuhinzugekommen an: https://www.spiegel.de/video/tipps-wie-sie-ihrem-gehirn-gutes-tun-video-99026950.html
Dankenswerterweise erhielt ich gestern von Professor Patrik Michel, vom Centre Universitaire der Universität Lausanne, einer Koryphäe auf dem Gebiet der Schlaganfallmedizin, den Link zu einem Bericht aus dem englischen Guardian, der den Bemühungen um die Gehirnpflege noch ein Sahnehäubchen aufsetzt, nämlich wenn die oben genannten Gehirnpflege Strategien um “Two hour ‘doses’ of nature” , d.h. um stille, friedliche Aufenthalte in der Natur, wie beispielsweise im Wald, ergänzt werden:
Ob das beschauliche, gesundheitsfördernde Caspar-David-Friedrich-artige Sitzen auf einem Baumstumpf im Wald – siehe CDFs Bildwerke:
durch den Genuss eines Fläschchens Waldmeister noch weiter gesteigert werden könnte, vermag ich nicht zu ermessen. Dies würde gewiss in einer weiteren wissenschaftlichen Studie bewiesen werden können …
Soweit zur Ergänzung der letzten Thinkletter No 49.
Mit großer Freude darf ich heute die schöne Mitteilung machen, dass wieder eine Buchfrucht am Thinkaeon-Baum reif geworden ist: https://www.amazon.de/Die-Hieroglyphen-unbewussten-Traumastherapeutischen/ dp/1999833988/ref=sr_1_4? __mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=peter+heinl&qid=1560510362&s=books&sr=1-4
Was ich zum Anlass nehmen möchte, all denen zu danken, die maßgeblich zur Verwirklichung dieses Buches beigetragen haben, nämlich Regula Dammring für ihr meisterhaftes, faszinierendes Werk, Susanne Kraft für die hervorragende lektorierende Betreuung und Uwe Kohlhammer für das künstlerische Flair der Buchgestaltung.
Wenn ich meinem im Nachfolgenden widergegebenen Vorwort des Buches noch eine kleinen Gedanken voranstellen darf, so ist es der Bezug auf ein Zitat des berühmten Astronomen und Mathematikers Johannes Kepler, der vor circa 400 Jahren einmal sinngesmäß sagte, dass der größte Kosmos der in dem Schädel enthaltene sei – ein Kosmos, der aus schätzungsweise 100 Milliarden Neuronen und 100 Billionen sie verknüpfenden Synapsen besteht: https://www.google.com/search?client=safari&rls=en&q=Zahl+der+neuronen+im+Gehirn&ie=UTF- 8&oe=UTF-8
So ist Die Hieroglyphen des unbewussten Traumas … letztlich auch ein Buch über die Interaktion zwischen zwei solchen Kosmos– gemäß Duden verfügt der Begriff Kosmos über keinen Plural –, und wie diese Kosmos interagieren.
Und es ist, aus existenzieller Sicht betrachtet, auch ein Buch, das vor Augen führt, in welchem Maße wir Menschen uns in der Rolle von Lotsen befinden, um den Kahn unseres Lebens nicht nur durch die Untiefen, Strudel und vorbei an den Loreleien der Außenwelt zu manövrieren, sondern auch durch die Nebel, die stürmischen Wellen, die plötzlich aufkommenden, heftigen, an der Seele zerrenden Böen der Innenwelt – eine Odyssee der Herausforderungen nicht nur der Außenwelt, sondern auch der Innenwelt.
VORWORT
zu Die Hieroglyphen des unbewussten Traumas …
Atemberaubend spannend zu lesen, doch mit feinfühliger Lebendigkeit und der Gabe unbestechlicher, souveräner Selbstbeobachtung – so beschreibt Regula Dammring ihren Weg auf der Suche nach Befreiung aus dem jahrelangen Gefangensein in einem leidvollen, seelischen Labyrinth, in das sie ein frühkindliches Trauma hineingezwungen hatte.
Regula Dammrings Bericht ist ein eindrucksvolles, ja erschreckendes Zeugnis der seelischen Langzeitfolgen früher Traumatisierungen, doch zugleich ein inspirierendes und ermutigendes Dokument, das die von Höhen und Tiefen, von Überraschungen und Begegnungen mit dem Unerwarteten, von Anrührendem und Aufwühlendem getragene Dynamik der Bewusstwerdung und Verarbeitung eines frühen, unbewussten Traumas auf dem Hintergrund transgenerationeller Einflüsse vor Augen führt und somit den facettenreichen Weg eines Entwicklungs- und Heilungsprozesses im Erwachsenenalter.
Als jemand, der das Privileg hatte, Regula Dammring als ihr Psychiater und Psychotherapeut während dieses Kapitels ihres Lebenswegs begleiten zu dürfen, freut es mich sehr, dass sich Regula Dammring bereit erklärte, ihre bewegenden Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen. Es erscheint mir von eminenter Bedeutung, das Bewusstsein für die im Unbewussten verborgene und sich auf das gesamte Leben verdunkelnd oder gar lähmend auswirkende Dimension von tiefen und nie verheilten seelischen Wunden zu fördern, um Menschen zu einer Linderung oder gar Erlösung von unbewusstem, unsichtbarem, unerkanntem und unbehandeltem Leid zu befreien und zu einem freudigeren Selbstbewusstsein und erfüllteren Lebensgefühl zu verhelfen.
Somit ist Regula Dammrings Bericht auch als ein Beitrag zu einer subjektiven Medizin zu verstehen, vergleichbar mit anderen Werken, in denen das erlittene Leid aus subjektiver Sicht in all seinen krankheitsbedingten, schmerzlichen Auffächerungen in den Mittelpunkt gestellt wurde, wie Daniel Paul Schrebers Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken, Oliver Sacks Der Tag, an dem mein Bein fortging wie auch das Buch von Hildegund Heinl Und wieder blühen die Rosen. Mein Leben nach dem Schlaganfall.
In der Medizin stehen traditionsgemäß die Beschreibung der Beschwerden, Symptome und Erkrankungen aus der medizinischen Perspektive im Vordergrund, ebenso wie die ärztlich Tätigen, die sich um ein Verstehen, Erkennen und Behandeln dieses immens großen Spektrums verschiedenartigster Krankheitsformen bemühen. Sie bleibt jedoch ein unvollständiges Wissens-, Lehr und Lerngebäude, wenn nicht auch die Unmittelbarkeit des Erlebens und Leidens derer, die von Krankheiten betroffen sind, mit wacher Sensibilität, Erlebnistiefe und in all seinen Facetten und Auswirkungen auf den gesamten Menschen zur Darstellung kommt.
Mein Beitrag zu diesem Buch beschränkt sich darauf, mir relevant erscheinende Prinzipien und Gesichtspunkte meiner Arbeitsweise darzustellen – auch, um neue Fragen anzuregen und zu ermutigen. Denn jedes lebendige und zukunftsträchtige Arbeitsfeld bedarf der Befruchtung durch neue Ideen.
Möge die Lektüre von Die Hieroglyphen des unbewussten Traumas … das Bewusstsein für die machtvollen, tief in das Erwachsenenleben greifenden Auswirkungen von Kindheitserfahrungen und für den faszinierenden Kosmos der menschlichen Seele wachsen lassen wie auch für unsere heutigen Möglichkeiten, seelischen Wunden Linderung und Heilung zukommen zu lassen.
Es erfordert Mut, sich in Behandlung zu begeben in der Hoffnung, die Last von die Seele beschwerenden Bürden dank professioneller Hilfe zu erleichtern und zu überwinden. In einem Zeitalter, in dem trotz einer Flut technologischer Fortschritte, gerade auch auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz, ein unvermindert hohes Maß an psychischen Leiden besteht, vermag der vorliegende Bericht denen, die im Bereich der Psychiatrie, Psychologie, Psychotherapie, Familientherapie, Psychosomatik und Psychotraumatologie berufstätig sind, Anregungen zu geben und Mut zu machen, einfühlsam innovative und kreative Wege zu gehen, um psychische Leiden zu erkennen und zu lindern. Ganz im Sinn von Immanuel Kants zeitloser Ermutigung: Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Nun wünsche ich Euch allen Thinkletter Lesenden viel Freude, gedankliche Anregungen und Inspirationen bei der Lektüre von Die Hieroglyphen des unbewussten Traumas …, danke für beherzte Initiativen zur Verbreitung dieses Buches und der in ihm enthaltenen Ideen, freue mich wie immer über Rückmeldungen
und
verbleibe mit guten Wünschen und herzlichen Grüßen
Peter (Heinl)