DIE ER-LESEN-EN FRÜCHTE AM THINKAEON BÜCHERBAUM
THINKLETTER © Dr PHeinl Ausgabe No 35 – 12.05.17.
Liebe Thinkfans,
Euch/Ihnen allen, einschließlich der Neuhinzugekommenen, die ich hiermit herzlich begrüße, möchte ich mit dieser Thinkletter einen nachösterlichen Gruß zukommen lassen, zusammen mit einem großen Strauß warmer Sonnenstrahlen, die dafür sorgen mögen, dass die Eisheiligen dahinschmelzen, um in liquider Form, und ohne noch Protest einlegen zu können, lautlos in das große Meer der Ewigkeit zu fließen.
Gewiss wäre es auch dieses Mal höchst angebracht, in den Beutel der Entschuldigungen zu greifen, derer es so viele und so fantasievolle gibt. Da ich jedoch noch nicht alle Reserven an Entschuldigungen aufbrauchen möchte, um mir noch die eine oder andere reizvolle Entschuldigung für die Zukunft zu reservieren, möchte ich Euch/Ihnen dieses Mal den flotten Griff nach Entschuldigungen ersparen und gleich in medias res eintauchen, was, gemäß Duden, bedeutet unmittelbar und ohne Umschweife zur Sache zu kommen – eine Definition, die wieder einmal Bewunderung für die Prägnanz des Lateinischen aufkommen lässt, einen komplexen Sachverhalt in drei Worten zusammenzufassen.
Ich gehe davon aus, dass politische Entwicklungen der letzten Zeit, die vielleicht angemessener mit den Begriffen von Erschütterungen, Konvulsionen, ja, Erdbeben charakterisiert werden können, von Euch/Ihnen auf der Richterskala der Emotionen und gedanklicher Beschäftigungen registriert und in mehr oder minder stoischer Form absorbiert worden sind – und da bislang noch kein Ende dieser Vorgänge abzusehen ist – auch weiterhin verfolgt werden, wobei es vielleicht nicht völlig auszuschließen ist, dass sich in dem einen oder anderen Land das Konzept der Demokratie um einige Buchstaben verrenken und in eine Dämonkratie abgleiten könnte.
Da es sich bei mir gemäß der Auffassung der antiken Griechen zwar um ein Zoon politikon, nämlich um ein politisches Wesen handelt, aber ich mir der Tatsache bewusst bin, dass ich kein Absolvent des Studiums der Politikwissenschaften bin – und schon gar kein Individuum mit praktischer Erfahrung im politischen Leben – möchte ich mich, zumindest derzeit noch, mit ausführlicheren Kommentaren über das, was sich derzeit im Engelland abspielt, zurückhalten; außer der Beobachtung, dass mir die Engel derzeit unruhiger, nervöser und flatterhafter als in der Vergangenheit erscheinen; vielleicht, weil sie sich langsam bewusst werden, dass das deutsche Sprichwort Wer die Wahl hat, hat die Qual nicht nur eine leere Formel ist oder weil es ihnen langsam dämmert, dass es auch im Engelland angebracht ist, das Denken nicht als einen Luxus zu begreifen und erst dann mit dem Denken zu beginnen, wenn es zu spät ist; eine Erkenntnis, die offensichtlich zu dem bemerkenswerten Gerücht geführt hat, dass Brexit nicht nur als Abkürzung für British exit steht, sondern auch für Brain exit …
So darf ich nun in medias res kommen. Wie auch immer es um die erwähnten politischen Vorgänge bestellt sein mag, so freut es mich sehr, Euch/Ihnen mitzuteilen, dass sie offensichtlich nicht dazu geführt haben, das Thinkaeon Verlagsbäumchen an seinem lebhaften Wachstum zu hindern; nicht nur das: sondern auch neue, mit allerlei Buchstaben prall gefüllte Früchte reifen zu lassen, was aufgrund der durchdachten, hochmotivierten fleißigen Mitarbeit der Menschen, die in den einzelnen Büchern erwähnt sind, möglich wurde. Ihnen allen gilt mein großer Dank.
Die Thinkaeon Bücher seien kurz vorgestellt:
Noch kurz vor Weihnachten 2016 erschienen die beiden folgenden neuen Bücher:
Die Tage am Wortsee. Roman
sowie
Versecircus.
Vor kurzem erschienen die beiden folgenden neuen Bücher:
Weißes Marionettenpferdchen. Theaterspiel
und
Die Türme der Erinnerung. Erzählung
All diese vorgenannten Bücher sind bei www.Amazon.de mitsamt Rezensionen dargestellt.
https://www.amazon.de/Peter-Heinl/e/B004598QXK/ref=sr_ntt_srch_lnk_1?qid=1494596902&sr=1-1
Noch im letzten Jahr erarbeitete Uwe Kohlhammer einen sehr schönen Thinkaeon Prospekt, der in der Thinkaeon Sektion der dankenswerterweise von Frau Dunja Freimuth aktualisierten www.Thinkclinic.com Website einzusehen ist.
Die beiden letztgenannten Bücher Weißes Marionettenpferdchen und Die Türme der Erinnerung sind in dem genannten Prospekt jedoch noch nicht enthalten.
Die aktualisierte www.Thinkclinic.com Website enthält nun auch das Seminarprogramm für 2017 und, soweit verfügbar, auch für 2018.
Die www.Thinkclinic.com Website enthält zudem ein Fenster, in dem von mir verfasste Twitter Nachrichten eingesehen werden können, da ich sowohl auf Twitter als auch auf Facebook hin und wieder News eingebe, die mir relevant erscheinen.
Frau Freimuth wird in Zukunft auch die jeweiligen Thinkletters auf der www.Thinkclinic.com einfügen.
Wenn ich nochmals auf die Thinkaeon Bücher zu sprechen kommen darf – ohne auf das Schreiben und hiermit im Zusammenhang stehende Prozesse einzugehen – so möchte ich nur kurz andeuten, dass ich das, was ich per Zufall über den berühmten Mathematiker Felix Hausdorff las, sehr inspirierend und geradezu ermutigend empfand, da Mathematiker üblicherweise nicht in die Nähe von literarischem Schaffen eingeordnet werden – als sei die Welt der Zahlen und die Welt der Worte durch einen Graben getrennt.
However Hausdorff’s main interests were in literature and philosophy and his circle of friends consisted almost entirely of writers and artists, such as the composer Max Reger, rather than scientists. He also seemed keen to make a name for himself in the world of literature, more so than in the world of mathematics, and he published his literary work under the pseudonym of Paul Mongré. In 1897 he published his first literary work Sant’ Ilario: Thoughts from Zarathustra’s Country which was a work of 378 pages. He published a philosophy book Das Chaos in kosmischer Auslese Ⓣ (1898) which is a critique of metaphysics contrasting the empirical with the transcendental world that he rejected. His next major literary work was a book of poem Ekstases Ⓣ (1900) which deals with nature, life, death and erotic passion, and in addition he wrote many articles on philosophy and literature. As Segal writes in [6]:- As the child of a wealthy family, he did not have to worry about making a career as a mathematician; for him, mathematics, both as research and as a subject to teach, was more an avocation than anything else.
Dieses Zitat entstammt:
http://www-history.mcs.st-andrews.ac.uk/Biographies/Hausdorff.html
Auch wenn uns unsere Vorstellung oftmals zu einem Denken in abgegrenzten Feldern zu verleiten scheint, was spezifische Fähigkeiten betrifft, so gibt es doch immer wieder Menschen, deren Neurone nicht der Versuchung widerstehen, sich elegant und fantasievoll über solche vermeintllchen Gräben hinwegzusetzen.
Mir kommt auch Franz Kafka in den Sinn, der sich tagsüber mit der Logik formaler legalistischer Konstrukte beschäftigte und darin offensichtlich so talentiert war, dass seine Vorgesetzten erfolgreich Widerspruch erhoben, als er den Einberufungsbefehl für den Ersten Weltkrieg erhielt – und der dann nachts seine genialen literarischen Werke zu Papier brachte, und der zudem auch zeichnete.
So sehe ich in diesen großartigen kreativen Menschen auch Menschen, die dazu ermutigen, nicht nur notwendigerweise einer Spur zu folgen, sondern, sofern die Freude am Ausprobieren, Experimentieren und Gestalten vorhanden ist und wie eine frische Brise über die Landschaft der Neuronen weht, solchen Impulsen voller Erwartung für das Neue, das aus der Tiefe des Unbewussten aufsteigt, zu folgen.
Ich danke für das Lesen der heutigen Thinkletter und freue mich wie immer über lebhafte und anregende Kommentare zu der Thinkletter, umso mehr als angesichts der derzeitigen politischen Verhältnisse Immanuel Kant’s Devise des Sapere aude! Habe Muth, dich deines Verstandes zu bedienen! nichts von ihrer brennenden Aktualität verloren hat.
Und natürlich freue ich mich über Rückmeldungen zu den bisher im Thinkaeon Verlag publizierten Büchern. Denn welcher Autor/in freut sich nicht, wenn das, was in der geräuschlosen Arbeit der Neuronen in der stillen Schreibstube den Weg auf endlose Papierbögen gefunden hat, ein Echo erfährt.
So sende ich viele gute Wünsche für Wohlergehen und inspirierende Erfahrungen und eine Haltung des Gemüts, die sich mit der Devise umschreiben lässt:
Take good care of yourselves. Keep cool and calm.
Herzliche Grüße
Peter (Heinl)